Was ist heute alles nötig, um die größten und höchsten Turmdrehkrane der Welt aufzubauen? Looking Up wirft einen Blick auf die wichtigsten Schritte und Elemente, die für einen effizienten Aufbau erforderlich sind, damit die größten Turmdrehkrane für ihren Einsatz bereit sind.
Immer mehr Auftragnehmer in aller Welt wissen, dass sie für die Bauarbeiten an immer größeren und immer höheren Gebäuden auf große Turmdrehkrane angewiesen sind. Für einen effizienten und letztlich erfolgreichen Einsatz dieser Krane ist die Wahl der richtigen Aufbaumethode von entscheidender Bedeutung.
Chen Tao, ein langjähriger Potain-Wartungstechniker, verfügt über umfassende Erfahrungen beim Aufbau großer Turmdrehkrane. Er gewährt uns hier einige Einblicke und hat mehrere hilfreiche Tipps parat:
Betriebsanleitung lesen und Körperschutzmittel beschaffen
Alle am Aufbau beteiligten Mitarbeiter müssen die Betriebsanleitung in allen Teilen lesen und sich damit vertraut machen, bevor sie mit dem Aufbau eines Turmdrehkrans beginnen. Das ist aus mehreren Gründen von größter Bedeutung. Das Handbuch enthält spezifische Anweisungen des Herstellers, welche die richtige und sichere Bedienung des Krans sicherstellen.
Beschaffen Sie sämtliche Körperschutzmittel, auf die Kranfahrer angewiesen sind, um sich vor den verschiedensten Gefahren am Arbeitsplatz zu schützen. So können Sie auch die maßgeblichen Vorschriften einhalten, die Produktivität aufrechterhalten und eine Sicherheitskultur fördern, bei der die Vermeidung von Arbeitsunfällen an erster Stelle steht.
Von unten nach oben arbeiten
Zunächst muss ein qualifizierter Bauingenieur mit den nötigen Zulassungen eine sorgfältige Inspektion des Bodens vornehmen, auf dem der Kran aufgebaut werden soll. Dieser Experte muss sicherstellen, dass der ausgewählte Bereich stabil und eben ist und das Gewicht des Krans samt Traglasten aufnehmen kann.
Dann kommt es darauf an, bei der Vorbereitung der Standfläche alles richtig zu machen. So verfügen beispielsweise Krane wie der Potain MCT 1105 über einen Verankerungsfuß-Mechanismus, der seine Stabilität während des Aufbaus und Betriebs garantiert. Machen Sie sich mit der Funktionsweise vertraut und nehmen Sie alle erforderlichen Anpassungen vor. Halten Sie sich an den in der Betriebsanleitung beschriebenen Aufbauprozess.
Die Stunde der Kraftpakete
Größere und höhere Turmdrehkrane bestehen naturgemäß aus schwereren Komponenten, weshalb für ihren Aufbau die Hilfe besonders leistungsstarker Mobilkrane benötigt wird. Ein Beispiel: Zwei der schwersten Teile des MCT 1105 sind das 19 t schwere Drehwerk mit Kabine und der 22 t schwere und 20 m lange Gegenausleger.
Bei größeren Turmdrehkranen ist die Tragfähigkeit des Hilfskrans ein entscheidendes Kriterium, weil die einzelnen Komponenten deutlich schwerer sind. Auch die Aufzugshöhe und der Arbeitsradius des Hilfskrans müssen berücksichtigt werden. Nach Möglichkeit sollte auch ein kompakter Mobilkran auf der Baustelle vorhanden sein, der die Montage von kleineren Komponenten wie Handläufen, Leitern, Windseitenplatten und Hilfsmastauslegern unterstützt.
Bei der Planung von Ausleger, Gegenausleger und Ballast ist höchste Präzision gefragt
Halten Sie sich an die Betriebsanleitung und beziehen Sie sich während der Auslegermontage auf das richtige Typenschild. Wie viel Zeit für die Montage des Auslegers auf Bodenhöhe erforderlich ist, hängt von dem verfügbaren Platz auf der Baustelle und der Tragfähigkeit des Mobilkrans ab.
Bei einem standardmäßigen Turmdrehkran bildet der Gegenausleger eine einzelne Ebene. Bei einem größeren Kran wie dem MCT 1105 besteht er jedoch aus zwei Ebenen. Gegenausleger verschiedener Längen haben verschiedene Schwerpunkte und somit auch verschiedene Anschlagpunkte.
Für die Montage des Ballasts ist je nach Auslegerkonfiguration ein ganz bestimmter Prozess erforderlich, wie in der Betriebsanleitung beschrieben. Diese Anleitung muss im Detail beachtet werden. So wurden beispielsweise die Ballastgewichte des MCT 1105 neu konstruiert, weshalb Sie sich erst einmal damit vertraut machen müssen.
Auf die richtige Einscherung kommt es an
Beim Einscheren müssen Sie berücksichtigen, dass die Drahtseile größerer Turmdrehkrane in der Regel dicker sind. Für diese Aufgabe müssen Sie ein Laufkatzen- oder Mastauslegerhubwerk hinzuziehen, weil ein manuelles Einscheren praktisch unmöglich ist.
Kalibrieren Sie nach Abschluss des Aufbauverfahrens die Drehmomentbegrenzer und Sensoren des Krans, damit diese von Anfang an richtig funktionieren. Testen Sie bestimmte Abläufe wie das Heben und Verlangsamen von Drehmomentbegrenzern, das Einstellen des vorderen und hinteren Laufkatzen-Endabschalters, das Einstellen des VISU+-Systems und mehr. Schließlich benötigen Sie noch die entsprechende Abzeichnung und, falls erforderlich, ein Abnahmezertifikat von den zuständigen Behörden.
Das war‘s. Jetzt sollte der Kran einsatzbereit sein. Natürlich müssen Sie die Leistung des Krans auch ständig überwachen. Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich jederzeit an Ihre regionale Potain-Kundendienstvertretung wenden.
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